16.5.06 Einreise und erste Übernachtung
Nach 17 Stunden
Bootsfahrt sind wir gegen 11 Uhr in Wadi Halfa/Sudan angekommen. Im Gegensatz zu Ägypten
geht es hier relativ gesittet zu, als die Leute von Bord gehen. Gleich als wir an Land sind,
spricht uns jemand an, der sich als Helfer für die Zoll- und Einreiseangelegenheiten
rausstellt. Es braucht nicht viel Zeit, dass wir überredet sind. Es ist ziemlich heiss.
Die Anlegestelle ist mitten in der Wüste und sieht nicht so aus wie eine. Wenn uns hier
jemand treffen würde und wir sagen, dass wir gerade mit einem Schiff angekommen sind -
er würde die Antwort auf die Hitze schieben. Das alte Wadi Halfa ist in den Fluten des
Nasser Stausees unter gegangen. Von Stadt im eigentlichen Sinne kann man bei Wadi Halfa nicht
reden. Es ist ein kleiner Ort in der Wüste.
Die Fahrt mit dem Taxi von der Immigration-Halle zum Hotel wird zum ersten Erlebnis. Das Taxi
ist ein sehr in die Jahre gekommener LandRover. Er fängt auch nach den ersten Metern an zu
stottern und bleibt stehen. Nach erfolglosem Reanimationsversuch steigen alle Männer aus und
versuchen den Wagen an zu schieben. Leider klappt es nicht. Ein vorbeikomender Minnibus nimmt
alle Fahrgäste auf und bringt uns zum Nile Hotel. Es ist sehr einfach, aber sauber. Mehrbettzimmer
mit Sandboden, Holzplanken oder Wellblechwänden und Bucketshower. Diese sogenannte Dusche ist ein
Eimer mit Wasser und einem kleinen Becher. Mit dem Becher giesst man über sich das Wasser und duscht
sich. Ganz einfach. Das Hotel ist schnell ausgebucht. Das Frachtschiff kommt nämlich erst morgen
und auch der Zug nach Khartoum fährt erst morgen abend los.
Nach fünf Minuten ist Wadi Halfa erkundet. Wir setzen uns in ein Restaurant und geniessen ein paar
kalte Getränke. Die Hitze macht uns ziemlich zu schaffen. Als wir beim Abendessen sitzen kommt eine
Frau zu unserem Tisch und sagt "Guten Appetit". Wir gucken sie verwundert an. Nein – es liegt nicht
an der Hitze. Wir haben es wirklich gehört. Es sind Sabine und Jochen. Zwei deutsche, die mit ihrem
Buschtaxi (Toyota Landcruiser) auch für ein Jahr im südlichen und Ostafrika unterwegs sind. Sie
kommen gerade von unten rauf. Wir unterhalten uns den ganzen Abend und tauschen wertvolle Informationen
aus.
17.5.06 Ein Tag in Wadi Halfa und Beginn der Zugfahrt nach Khartoum
Um 8 Uhr morgens treffen wir uns mit unserem Helfer, um die Einreiseformalitäten zu erledigen und das
Motorrad zu holen. Die Stempel haben wir schnell in unseren Pässen. Allerdings ist die Einreise ein teures
Vergnügen. Pro Person kostet es 6350 Dinar (obwohl wir schon ein Visum haben). Das Motorrad aus dem Zoll
zu holen kostet insgesamt 7100 Dinar. 1600 Dinar für den Zoll, 2000 Dinar Steuern, 1000 Dinar Steuern und
2500 Dinar für sonstiges. Ein US$ = 220 Sundanesische Dinar. Somit kostet die Einreise für uns und die Kuh
zusammen 19800 Dinar, was 90 US$ entspricht. Nach dem wir unsere Stempel in den Pässen haben, ist erst mal
wieder eine Pause angesagt. Das Frachtschiff legt nämlich erst Mittags an. Leider ist es nicht so leicht,
das Motorrad vom Schiff zu holen. Der Kapitän weigert sich, ohne jemanden vom Zoll irgend ein Teil der
Fracht zu löschen. Als dann endlich ein Zollmensch seinen Segen gegeben hat, kommt das nächste Problem
– das Moped selbst vom Schiff zu bekommen. Es sind neben dem Frachter nur zwei Pontons, auf die man nur
über windige Planken kommen kann. Wir sehen schon die Kuh und einen Helfer unter sich im Wasser liegen.
Aber es gelingt dann doch. Jetzt geht es zum Bahnhof, wo der Zug nach Khartoum schon zum beladen bereit
steht. Die Tickets (1. Klasse) für uns kosten jeweils 800 Dinar und die Kuh kostet pro kg 50 Dinar = 12000 Dinar.
Und wieder sind wir gute 130 $ ärmer. Das Geld geht hier weg wie warme Semmeln. Als die Kuh endlich verladen ist,
sind wir ziemlich kaputt. In dieser Hitze – es hat locker 40° Celsius – ist jede Anstrengung zu viel. Wir machen
uns etwas frisch und warten im Restaturant bis es Abend wird und wir uns im Zug auf nach Khartoum machen.
Noch was zum Zug: Erste Klasse ist nicht wie bei uns erste Klasse. Nein. Hier heisst 1. Klasse so viel wie
"genauso wie der Rest des Zuges" aber offiziell weniger Sitze. Rita musste im Frauenabteil sitzen. D.h. 6
Frauen und 5 Kinder. Der restliche verbleibende Platz des Abteils wird mit so viel Gepäck wie möglich
(Geschirr, Fahrräder, kistenweise Lebensmittel...) voll gestellt. Die Sitze des Zuges fallen total auseinander,
der Ventilator läuft nur zeitweise und es ist ein reges Kommen und Gehen angesagt.
18. - 19.5.06 Zugfahrt und Ankunft in Khartoum
Für die gut 1000 km benötigt der Zug sage und schreibe 36 (in Worten: sechsunddreissig) Stunden. Das heisst zwei
Nächte und ein Tag im Zug. Wir haben uns für die Zugfahrt entschieden, da wir zu schwer für die Sandstrecke von
Wadi Halfa über Dongola nach Khartoum sind. Allerdings ist das Zugfahren hier im Sudan nicht weniger anstrengend.
Die Schienen sind wohl noch aus dem vorletzten Jahrhundert. Teilweise glauben wir, dass der Zug trotz der langsamen
Fahrt (~30km/h) aus den Schienen springt. Es wackelt die ganze Zeit. Tagsüber ist kein Strom im Zug, so dass der
Ventilator nicht läuft. Macht man das Fenster auf, wird man total eingesaubt bzw. der heisse Wüstenwind bläst in’s
Abteil. Es ist so heiss, dass wir – obwohl wir körperlich nichts gemacht haben – 10 Liter Flüssigkeit brauchen. In
Atbara hat der Zug knapp 2 Stunden Aufenthalt. Wegen der Schaukelei des Zuges hatten wir befürchtet, dass die Kuh evtl.
umgekippt war. Ein Blick in den Cargowagon – nichts. Der Wagon war so voll gepackt, dass die Kuh gar nicht sichtbar war.
An Umfallen war da nicht zu denken. Die folgende Nacht im Zug war furchtbar. Wir haben beide kein Auge zu gemacht. Das
Gerüttel und Gewackel im Zug war so schlimm, dass wir befürchteten, der Zug kippt um. Ausserdem lief der Ventilator die
gesamte Nacht nicht. Es war unerträglich heiss.
Pünktlich um 9 Uhr morgens am 19. Mai kam der Zug dann in Khartoum an. Wir haben uns ein Taxi genommen und zum Blue Nile
Sailing Club chauffieren lassen. Hier kann man campen. Wir treffen dort Claude. Ein Schweizer. Er ist mit dem Fahrrad
unterwegs. Später erfahren wir, dass er von 1994 bis 2001 auf dem Radl die Welt umrundet hat. Ein Buch dazu hat er auch
geschrieben: Durchgedreht – 7 Jahre im Sattel. Am Abend fährt ein Italiener mit seinem Drahtesel auf den Campingplatz.
Es ist Ciro. Claude und er kennen sich bereits aus Ägypten. Ciro ist für fünf Jahre unterwegs. Und wir dachten, daß das,
was wir machen leicht verrückt ist...
20. - 24.5.06 Tage in Khartoum
Mit Hilfe des Taxlers von gestern holen wir die Kuh vom Zug.
Gestern war es nicht möglich, da Freitag war. Da stand sie schon ausgeladen. Sie hat die lange und anstrengende Fahrt auch
ganz gut überstanden. Spiegel und Griffeinheiten wieder richtig in Position gebracht und auf geht’s zum Campingplatz. Hier
kann Chri sie gründlich durchchecken. Der Luftfilterkasten war etwa 1 cm voll mit Sand. Das Ergebnis des Sandsturmes auf
der Oasenstrecke in Ägypten.
Der Taxifahrer war ein Beispiel der Nettigkeit und Hilfsbereitschaft der Sudanesen. Er hat geholfen zu übersetzen, gewartet
bis wir am Moped alles überprüft hatten und geholfen einen Weg zu finden, wie wir die Kuh vom Bahnsteig bekommen konnten.
Rita hat ihm für seine Hilfe ein Trinkgeld angeboten, was er höflich mit den Worten "It was me a pleasure to help you" abgelehnt hat.
Hier in Khartoum besorgen wir uns die Visa für Äthiopien. Zu unserer Freude kosten sie statt der erwarteten 63 $ "nur" 20$ pro Person.
Unser Ausflug zu den Tempeln von Naqa verlief leider nicht so wie geplant. Wir sind in Zeitnot gekommen und haben uns für die Rückfahrt
entschieden bevor wir in Naqa waren. Ansonsten wären wir in die Dunkelheit gekommen und das wollten wir nicht riskieren. Trotzdem war es
ein schöner Tag. Wir sind schön viel Piste gefahren. Obwohl wir drei oder vier Mal umgefallen sind, hat es grossen Spass gemacht.
Leider haben wir am nächsten Tag bemerkt, dass wir uns einen Akaziendorn eingefahren hatten und der Vorderreifen Luft verliert. Unser
erster selbst reparierter Plattfuss!! Und das auch noch erfolgreich. :-)
25. - 26.5.06 Fahrt zur Äthiopischen Grenze
Die Fahrt raus aus Khartoum bis Gedaref
ist nicht so schön. Eintönige Gegend, viel Verkehr. Das ist die Hauptroute nach Port Sudan. Kurz vor Gedaref sehen wir
die ersten Vorboten der Regenzeit: schöne, grosse Wolken am Himmel. Nach der Hitze im Sudan finden wir den Gedanken an
Regen und etwas Abkühlung richtig toll. Die Piste aus Gedaref war sehr schlecht. Viele Kurven, Gegenverkehr, grosse
Steine, tiefe Schlaglöcher und Wellblech. Sie ist aber besser geworden. Neben der Piste wird eine neue Strasse gebaut.
Hier ging es flott voran. Sogar knapp 90 km sind frisch geteert. Die letzten 20 km vor der Grenze in Galabat sind wieder
sehr schlechte Piste. Hier in Galabat mussten wir einige Zeit auf den Beamten der Security warten. Er war gerade zum
Nachmittagsgebet in der Moschee. Aber ohne unsere Daten auf zu nehmen durften wir nicht weiter fahren. Ausreisestempel
für uns und das Abstempeln des Carnets geht schön schnell, so dass wir unsere Fahrt nach Äthiopien schnell fortsetzen können.
FAZIT SUDAN
RITA: Vom Land an sich recht eintönig, da meistens Wüste und dazu extrem heiss.
Ich hätte nie für möglich gehalten, richtig froh darüber zu sein, einen Helm bei 45° Celsius zu tragen! Und diesen sogar
geschlossen zu halten. Aber es war so heiss, dass einen der Fahrtwind innerhalb kürzester Zeit ausgetrocknet hätte.
Die Menschen im Sudan sind dagegen eine Wucht. Sehr hilfsbereit (ohne Geld zu verlangen), sehr nett und offen, interessiert
und überhaupt nicht lästig. Somit war das Land trotz der Hitze eine Wohltat gegenüber Ägypten! Schade, dass wir nicht
durch die angeblich so schöne Wüste von Wadi Halfa nach Süden gefahren sind. Aber eine gute und richtige Entscheidung.
Wir hätten es alleine nicht geschafft. Schade auch, dass wir keine Pyramiden und Tempel gesehen haben – aber evtl. kommt man
ja einmal wieder?! Und was wir im Sudan und an Menschen gesehen haben und erleben konnten, war nur positiv. Den Leuten
(die wir auf unserer Strecke getroffen haben) merkt man keine Angst, keine Schrecken an – alle leben gut und zufrieden.
Sicherlich ist es in Darfur und im Südsudan schlimm, aber wir haben nichts davon mitbekommen. Weder von der Stimmung noch
von erhöhter Militärpräsenz. Die Strecke, die wir abgefahren sind, ist aufjedenfall sicher! Ich bin froh, daß wir uns
entschieden haben, durch dieses Land zu reisen – so konnten wir uns unser eigenes Bild machen.
CHRI: So eine Hitze habe ich noch nie erlebt! Die Menschen sind supernett und der Rest ist halt Wüste. Schade, dass wir
Wadi Halfa – Khartoum nicht fahren konnten. Aber wenn ich sehe, was wir ohne körperliche Anstrengung getrunken haben, hätten
wir das nie geschafft. Ganz abgesehen von der Sandstrecke und unserem Gewicht.
Nochmal zu den Menschen: sie waren durch die Bank weg nett, hilfsbereit und interessiert an uns, ohne uns auf die
Nerven zu gehen (von einzelnen Ausnahmen abgesehen). Dass im Land teilweise Kriege herrscht und viele Menschen leiden bzw.
ums Leben kommen, merkt man nirgends im Land. Kein Militär-/Polizeiaufgebot und die Leute ganz normal. Insgesamt ist der Sudan
ein interessantes und lohnenswertes Land.
+++++
AETHIOPIEN
26.05.06 Einreise und erste Übernachtung
Wir hatten
uns auf der sudanesischen Seite wieder komplett mit Jacken und Helmen etc. angezogen,
da wir dachten, wir müssen nun erst 30km in den nächsten Ort fahren, um alle
Grenzformalitäten erledigen zu können. Kaum angezogen, sagte man uns jedoch, dass
die Pässe direkt in Metama – der ersten Stadt in Äthiopien – abgestempelt werden müssen.
Chri ging somit mit unseren beiden Pässen los, und fand sich in einer Stroh-Rundhütte
wieder. Hier war das "immigration office". Lustig. Die Stempel waren bald in den Pässen
und wir konnten die ersten Kilometer auf äthiopischer Seite fahren. Alles Piste, und
zwar recht heftige: viele grosse und spitze Steine in hartem Boden oder Kies, auf dem wir
ziemlich geeiert sind. Gegen 17h00 kamen wir in Shehedi an, und fuhren hier direkt zum
Zoll, um das Carnet de Passage fuer das Motorrad abstempeln zu lassen. Das Carnet war
schnell gestempelt, ein Papier ausgefuellt und wir mussten nichts (!) bezahlen. Somit
waren wir und die Kuh nun offiziell in Äthiopien.
Da es schon recht spät war, und wir keine Lust mehr zum Weiterfahren hatten, beschlossen
wir, ein Hotel zu suchen. Man schaute uns etwas verständnislos an – hier übernachten wohl
nur wenige Touristen. Entsprechend war dann auch das "Hotel": ein kleiner einfacher Raum
mit einem Bett, einem Stuhl, einem Loch in der Wand als Fenster und einer Tür. Das Klo war
ein Loch im Boden... Die Mädels, die das Hotel führten, bogen sich vor kichern und lachen.
Vor allem, als wir das Moped dann noch in den Hof fuhren und dabei die Bar und somit 2 Türen
passieren mussten. Dann nahmen sie sich Stühle und setzen sich genau vor unsere Tür, stiessen
diese immer wieder ein bisschen auf, um auch ja sehen zu können, was wir da so machen. Am
Anfang war das alles ja noch recht lustig, doch nach einer Weile wollten wir dann doch lieber
unsere Ruhe. Auch die Dusche war ein Erlebnis. Ein Wasserschlauch wurde mit einem Ende am
Wasserhahn befestigt und das andere Ende in ein Fass gehalten, dass etwa 2 m über der Erde
stand. Ich duschte ausgiebig, da ich dachte es läuft immer Wasser nach. Dem war leider nicht so,
und Chri musste sich mit einem Eimer voll Wasser zufrieden geben. Es war auch hier immer noch
sehr heiss, und somit nicht an eine gute Nacht zu denken. Dazu war das Bett eine Katastrophe –
nun, wir hatten wirklich schon besser geschlafen.
27.05.06 Fahrt nach Gondor
Daher konnten wir auch früh aufstehen,
und waren recht schnell wieder unterwegs. Die Piste wurde besser, und auch das Klima. Wir fuhren
langsam bergauf, und es wurde zum Glück endlich etwas kühler. Und die Landschaft hatte sich
verändert: eine Wucht. Grün wohin das Auge blickte – eine Wohltat nach all der Wüste die letzten
Wochen. Es gab endlich wieder Bäume, Hügel und Berge und viel Landwirtschaft. Und viele Menschen
und Tiere auf der Piste. Die Äthiopier scheinen ein Wandervolk zu sein, immer mit einem Regenschirm
unter dem Arm (entweder gegen die Sonne oder gegen den Regen gewapptnet), wandern sie von A nach B
und wieder zurück. Das erschwert natürlich das Fahren etwas, denn man(n) und Vieh laufen immer
direkt auf der Strasse.
Wir hatten vor unserer Ankunft verschiedene Versionen gehoert, wie die Äthiopier so sind. Von "wie
die Inder“" bis "steinewerfend" und "you you you schreiend" war alles dabei. So waren wir ganz
gespannt, was uns nun erwarten würde. Der erste Eindruck war jedoch sehr positiv: wir wurden
neugierig und freundlich angeschaut, ab und an wurde ein "you you" gerufen und (noch) nicht gebettelt.
Was das "you you you" anbelangt, entschieden wir uns sehr schell, dies als Begrüssung zu sehen und
einfach zurückzuwinken. Das war der beste Weg damit umzugehen, denn jedes Kind und jeder Jugendliche
rief diese Worte hinter uns her. Es sollte noch schlimmer kommen, aber wie gesagt, der erste Eindruck
liess uns hoffen.
Die Fahrt nach Gondor war durch die gute Piste und die abgekühlte Luft eine Erholung. Zum Teil führte
die Strecke auf 2.200m und es war eine Wohltat, endlich auch mal wieder mit offenem Visir fahren zu
können. Kurz vor Gondor holte uns dann die Regenzeit ein: wir kamen in einen heftigen Regenguss. Die
kleinen Bäume boten keinen wirklichen Schutz, und wir wurden pitschnass. Zum Glück konnten wir die
letzten km auf einer Teerstrasse zurücklegen, und bald hatten wir es uns in einer netten Pension gemütlich
gemacht.
In Äthiopien gibt es übrigens einen anderen Kalender, den Julianischen: zur Zeit sind sie im Jahr 1998
und es gibt 13 Monate (12 Monate mit 30 Tagen und 1 Monat mit 5 oder 6 Tagen). Dazu haben sie auch eine
andere Uhrzeit, sie zählen nur 12 Stunden, von 06h00 bis 18h00. Etwas kompliziert.
28. – 30.05.06 Gondor
Der nächste Tag war der 28.05.2006 unserer Zeit
und dies entsprach dem 20.09.1998 äthiopischer Zeit = mein (Ritas) Geburtstag. Ich wurde nochmals 26 Jahre
alt!!! Das haben wir natürlich mit einem Bierchen begossen.
Ansonsten war am ersten Tag in der Stadt sightseeing angesagt. Hier gab es die Gemp Palastanlage zu bestaunen.
Alles Bauwerke vom Anfang des 17. Jahrhunderts, und noch richtig gut erhalten. Wir schlenderten ca. 2 Stunden
durch die Anlage und schauten uns jeden Winkel an. Sehr schön und beeindruckend. Danach mussten wir eine
Zwangspause wegen Regen einlegen und am Nachmittag fuhren wir noch zu einer anderen Sehenswürdigkeit: dem
"Bad des Fasil". Hier wurde zwar leider gerade rekonstruiert, aber man konnte sich dennoch ein Bild machen.
Am 2. Tag in Gondor wollten wir etwas in die Umgebung fahren, Richtung Simien Nationalpark im Norden. Vorher
wollten wir uns jedoch in Lalibela beim PLAN International Büro anmelden, da wir Ende der Woche unser
Patenkind besuchen wollten. Als Chri dort (in Lalibela) anrief, wusste niemand von unserem Wunsch, wir waren wohl
vom Hauptbüro in Addis nicht angemeldet worden. An dieses hatte jedoch das Deutschlandbüro unseren Besuch gemeldet.
Aber man war sehr freundlich und versicherte uns, dass einem Besuch nichts im Wege stehen würde. Wir sollten nur einfach nach Lalibela kommen. Na gut.
Der Ausflug war dann auch von recht kurzer Dauer, da die Piste sehr schlecht war, und wir keine Lust hatten,
uns komplett durchrütteln zu lassen. Die Gegend ist jedoch auch um Gondor sehr beeindruckend. Wieder viele Berge,
viel Grün und tolles Panorama. Den Rest des Tages liessen wir alle Fünfe gerade sein.
30.05. – 01.06.06 Bahir Dar und Tis Issat Wasserfälle
Wir dachten noch, die
Strecke Richtung Süden Bahir Dar am Tana See sei pure Piste, aber nein! Wir wurden positiv überrascht: neuester
Asphalt. So konnten wir zügig dahinrollen, soweit das die Horden von Mensch und Tier auf der Strasse zuließen.
In Bahir Dar nahmen wir uns wieder ein Zimmer in einem Hotel mit wunderschönem Garten und direkt am Tana See gelegen.
Zum Glück hatten wir nicht gezeltet, denn in den beiden Nächten hat es ziemlich stark geregnet. Den ersten Nachmittag
verbrachten wir dann auch auf der Terrasse des Hotels und genossen den Blick über den See.
Am letzten Maitag fuhren wir dann zu den Tis Issat Wasserfällen, auch die Fälle des Blauen Nils genannt. Der Weg dahin
war wieder Piste, aber recht harte, so dass wir gut vorankamen. In Tis Issat Dorf angekommen, kauften wir die Tickets
und wimmelten alle Guides ab. Den Weg konnten wir auch noch alleine finden. Dann wanderten wir ein bisschen durch die
Gegend, bis wir den ersten Blick auf die Wasserfälle werfen konnten. Leider waren diese nicht mehr so beeindruckend,
denn ein nebenan gebautes Wasserwerk liess die Fälle auf nur noch einen schrumpfen. Nun, Elektrizität fordert ihren Preis.
Es war dennoch ein schöner Ausflug. Auf dem Rückweg fing es natürlich wieder an zu regnen, und die Piste war die ersten
Meter ganz schön rutschig. Aber Chri und Kuh meisterten das mit Bravur.
01.06.06 Fahrt nach Lalibela
Was für ein anstrengender Fahrtag, wir waren insgesamt 10
Stunden unterwegs. Wir fuhren auf Asphalt von Bahir Dar nach Werota, und von dort ging es auf furchtbarer Piste Richtung
Weldia im Osten. Die 200km Piste bestanden zum Teil nur aus grossen Steinen oder Kies, was uns und das Motorrad ganz schön
durchschüttelte. Dazu natürlich wieder Mensch und Tier auf den Wegen, und natürlich immer auf dem besten Teil der Piste
laufend. Landschaftlich ist diese Strecke ein Traum. Man bewegt sich die ganze Zeit auf einer Höhe von 3.000m und hat immer
wieder atemberaubende Ausblicke in Täler und auf Hochplateaus. Leider konnten wir das alles nicht wirklich geniessen, denn
dazu mussten wir uns zu sehr auf die Fahrstrecke konzentrieren. Irgendwann kam dann endlich der Abzweig nach Lalibela und die
Piste wurde besser. Relativ glatt mit ein bisschen Kies. Und die letzten 20km bis Lalibela Stadt waren dann sogar ein schmales
Asphaltband. So kamen wir völlig erschöpft und mit schmerzenden Rücken und Hintern um 19h00 an, nahmen ein Hotelzimmer und
fielen recht bald in die Federn.
02. – 04.06.06 Lalibela und Besuch unseres Patenkindes
Am ersten Tag gingen wir gleich in der
Früh zum Büro von PLAN International, um dort auf unseren Ansprechpartner Alebel zu treffen. Wir wurden ganz freundlich empfangen,
uns wurden die verschiedenen Büros und deren Projektkleiter und deren Aufgaben gezeigt und erklärt. Sogar ein kurzes Gespräch
mit dem Manager konnten wir führen. Wir verabredeten uns dann für den nächsten Tag um 07h00, um zu Kenaye und seiner Gemeinde
zu fahren. Der erste Eindruck der Arbeit von PLAN war schon ein sehr guter.
Der restliche Tag verlief dann leider nicht mehr so schön. Die Menschen in Lalibela sind nicht so nett und hilfsbereit wie bisher
von den Äthiopiern gewöhnt. Hier war das Betteln sehr verbreitet, alle riefen "money money" oder "give me pen" oder "t-shirt" etc..
Ausserdem waren wir von den Felsenkirchen sehr enttäuscht – dem angeblichen Höhepunkt einer Äthiopienreise. Die Kirchen sind schon
toll, nur kann man sie nicht mehr richtig besichtigen. Sie wurden auf unschöne Weise überdacht – mit Wellblech. Und diese Dächer
werden von noch besseren Gerüsten aus Holz oder Alu getragen. Nur verdecken diese Gerüste die gesamten Fassaden, und von den Kirchen
ist nichts mehr zu sehen. Von innen haben sie uns auch nicht gefallen, es lagen viele Teppiche wild durcheinander herum, und die
Heiligenbilder waren neu und mit Neonfarben gemalt. Für uns war das Ganze eine riesen Enttäuschung!
Aber zum Glück gab es den Tag bei unserem Patenkind, der uns für alles wieder entschädigte. Am 03.06. wurden wir um 07h00 morgens
von den PLAN Mitarbeitern im Toyota am Hotel abgeholt, und fuhren in die Berge. Die Piste zur Gemeinde Tadios Amba, wo unser Patenkind
Kenaye wohnt, wurde von PLAN gebaut. Vorher gab es da gar nichts. Wir fuhren ca. 1 Stunde, z.T. war die Piste schon sehr ausgewaschen
und auch die Flussduchfahrten hatten es in sich. Unterwegs erklärte man uns schon die verschiedensten Projekte, die von PLAN durchgeführt
wurden. So wurden Schulen und Kindergärten gebaut, Solarpumpen für Wasser installiert, Brücken gebaut und Aufklärungsarbeit bzgl.
Familienplanung und Landwirtschaft betrieben. Alles klang sehr vernünftig und durchdacht. In Tadios Amba angekommen, trafen wir die
Lehrer und den Schulleiter, und man zeigte uns die Klassenräume und WCs und Duschen für die Kinder. Dann wanderten wir – zum Glück
nur 15min – zum "Dorf" von Kenaye. Dieses besteht aus ein paar Rundhütten und einem Verschlag für die Rinder. Alles liegt auf ca.
3.000m Höhe, und hier wird Landwirtschaft betrieben! Echt schwere Bedingungen. Dann trafen wir auf Kenaye und seine Familie – sie waren
total überrascht, denn wir denken, sie sind vorher nicht informiert worden. Entsprechend wortkarg waren sie dann auch. Wir wurden in deren
Hütte gebeten, und die Mama kochte Kaffee für uns. Ein paar Fragen wurden ausgetauscht, und erst als wir unser Geschenk – einen Fussball
der WM 2006 – an Kenaye überreichten, taute dieser auf. Ein Lächeln ging von einem Ohr zum anderen und verschwand nicht mehr. Da hatten
wir wohl das richtige mitgebracht. Dann wurden noch ein paar Fotos gemacht. Und nach einer Stunde verabschiedeten wir uns. Es war gut und
wichtig für uns zu sehen, wie Kenaye lebt und wie unser Geld verwendet wird. Witzig war auch, dass unsere Fotos und Briefe, die wir ihm im
Laufe der Jahre geschickt hatten, in der Hütte an der Wand hingen. Auf dem Rückweg fuhren wir noch in 2 weiteren Gemeinden vorbei, und
schauten uns veschiedene Projekte an. Wir konnten uns davon überzeugen, dass PLAN hier in der Lalibela Projektgegend sehr gute Arbeit leistet.
Und wir wissen nun, dass unser Geld gut und richtig verwendet wird. Es war ein sehr interessanter Ausflug und ein kurzen Eintauchen in eine
andere Welt. Wir sind sehr froh, dass uns dieser Besuch ermöglicht wurde.
04. – 06.06.06 Fahrt nach Addis Ababa
Am 04.06. fuhren wir in Lalibela ab, es ging die selbe Piste wieder
zurück. Auf der Hauptpiste bogen wir dann nach links Richtung Weldia ab. Wir waren schon in banger Erwartung, was uns diese Piste wohl
bescheren würde. Aber sie war in relativ gutem Zustand. Von Weldia ging es dann Richtung Süden, zuerst nach Dese, wo wir auch übernachteten.
Diese Strecke war wieder hart zu fahren, am Anfang noch uralter Asphalt mit Rissen, Schlaglöchern, Wellen und Dellen. Später war dann auch
davon nichts mehr zu sehen, und alles ging in steinige Piste über. Wieder taten uns alle Knochen weh. Am 05.06. erwartete uns dann eine
schöne Überraschung: von Kembolcha bis kurz vor Debre Sina war die Strasse neu asphaltiert! 150km ganz glatte Strasse, sogar mit weisser
Fahrbahnmarkierung! Ein Prokjet der EU! Da konnten wir dahinfliegen, Chri musste aufpassen, das wir nicht zu schnell wurden. Das hatten wir
schon lange nicht mehr! Leider hörte diese schöne Strasse dann auch wieder auf, und die letzten km bis Addis Ababa legten wir am 06.06.
wieder auf schlechtem Asphalt zurück.
In Addis Ababa waren wir mit Freunden von Andi und Lennart verabredet, bei denen wir auch wohnen konnten. Vielen Dank nochmals dafür!
Beide (Ilona und Torsten) arbeiten in der Deutschen Botschafterschule, und dorthin fuhren wir auch als erstes. Den Weg hatten wir leicht
gefunden. Addis machte auf uns den Eindruck aus einer Mischung aus Gross- und Kleinstadt. Zum Teil sah es aus wie in Khartoum (viele Hütten,
Feldwege...), zum Teil war es aber schon viel moderner (grosse Gebäude, Geschäfte...). Ilona und Torsten waren wohl sehr überrascht,
dass wir wirklich wie angekündigt am 06.06. in Addis angekommen sind – bis dahin hat uns Afrika und seine Lebensweise noch nicht aufhalten
können. Hihi! Diesen Nachmittag und Abend verbrachten wir mit ratschen und einem leckeren Abendessen in einem Kenianischen Restaurant.
Hier gab es chicken wings für Rita und Gemüse Samosas und ein Gemüsegericht mit Reis für Chri. Eine Abwechslung zu unserem bisherigen
Essen in diesem Land: Injera (Fladenbrot aus Teff) und Shiro (Kichererbsenbrei, scharf), zum Mittag- und zum Abendessen. Eintönig, aber lecker!
07. – 11.06.06 ADDIS ABABA
Tja, wir waren die ganze Zeit zwar in der Stadt, haben von dieser aber nicht
wirklich viel gesehen. Denn wir mussten die ganze Zeit bei Ilona und Torsten im Haus bleiben, da Chri leider genau am ersten Tag krank
wurde. Fieber (39°), Durchfall und Bauchkrämpfe – der Arme! Er verbrachte die ersten 2 Tage nur im Bett und auf dem Klo – er hatte
sich wohl irgendwelche Bakterien eingefangen. Ich verbrachte die Tage mit Lesen und meinen Mann pflegen. Zum Glück gab es bei den beiden
im Haus eine große Bibliothek und ich habe es genossen, endlich wieder ein Buch in den Händen zu halten. So warteten wir bis zu Chris
Besserung – wir waren sehr dankbar, dass wir in dieser Zeit bei Ilona und Torsten sein und bleiben konnten. Zur Not hätten sie auch gleich
einen Arzt zur Hand gehabt. Aber so schlimm kam es zum Glück nicht, Chri nahm ein Antibiotikum und am 09.06. konnten wir sogar schon
zusammen das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Costa Rica auf einer Grossleinwand in der Deutschen Schule verfolgen. Und am 11.06.06
konnten wir dann auch unsere Reise fortsetzen.
11.06.06 Fahrt zum Lake Langano
An diesem Sonntag packten wir dann unsere Sachen und machten uns auf den Weg
in Richtung Süden, aus Addis heraus. Die ersten km waren recht unangenehm, denn es herrschte viel LKW Verkehr und die Luft war mehr als
schmutzig. In Mojo bogen wir dann auf die Strasse Richtung Kenia ein, und die Luft und die Landschaft wurden schlagartig besser. Viele
Schirmakazien, viele kleine Rinder- und Ziegenherden und die typischen afrikanischen Rundhütten. Eine schöne Fahrt auf guter Asphaltdecke.
Am Langano See schlugen wir dann unser Zelt auf einem Campingplatz auf und verbrachten hier eine recht angenehme Nacht.
12. – 14.06.06 Abra Minch
Am nächsten Tag (12.06.) beschlossen wir noch einen Abstecher nach Abra Minch
zu machen, da dort die Landschaften sehr schön sein sollten. Und dies bestätigte sich auch. Das Land explodierte fast vor Grün, es gab
viele Bananenplantagen, Zuckerrohr-, Mais- und Getreidefelder. Die Erde sah saftig rot und fruchtbar aus. Dennoch waren hier die Menschen
wieder unangenehm, viele "money money" Rufe waren zu hören. Und bettelnde, ausgestreckte Hände überall zu sehen. Das scheint ein Refelx
zu sein: ein Weißer kommt, gib uns was! Sehr Schade! In der Stadt angekommen, quartierten wir uns in einem kleinen sauberen Hotel ein, und
verabredeten für den nächtsen Tag eine Bootstour auf dem Chamo See. Leider regnete es die ganze Nacht über wie aus Kübeln. Auch am
nächsten Morgen hatte es nicht wirklich aufgehört, der Himmel war wolkenverhangen und unsere Bootstour um 09h00 fiel buchstäblich vorerst
ins Wasser. Wir verschoben das Ganze dann auf 11h00, und tatsächlich kam dann auch etwas die Sonne hervor und wir konnten die Bootsfahrt auf
diesem herrlich gelegenen See geniessen. Wir sahen viele Vögel, grosse Krokodile und Nilpferde! Zum ersten Mal. Das sind schon riesige und
dennoch putzige Tiere. Der Ausflug war zwar viel zu teuer, aber hat sich gelohnt. Den Rest des Tages haben wir dann einfach nur gefaulenzt.
14.06. Fahrt nach Awassa und 15. + 16.06.06 in Awassa
An diesem Tag fuhren wir dann die selbe Strecke wieder
zurück, und zwar bis Awassa, ein Städtchen auch an einem See gelegen. Hier hatten wir eine Adresse von anderen Reisenden erhalten, von einem
schönen Camp, von einer Deutschen und einem Äthiopier geführt. Und das "Adenium Campsite" hält was es verspricht. Eine Oase, idyllisch mit
2 netten Zimmern zum mieten, Platz für Camping, Koch- und Waschgelegenheit! Hier beschlossen wir, 2 Tage zu bleiben und einfach abzuhängen!
Wir wuschen ein paar Klamotten, liessen uns 2 x super gut von Jana bekochen, und machten ansonsten nichts. Das tat gut!
17. + 18.06.06 Fahrt Richtung Kenianische Grenze
Wir folgtem dem schmalen aber gutem Asphaltband in Richtung
Süden. Die Landschaft änderte sich leicht. Am Anfang noch immer viel saftiges Grün, später dann eher Buschland mit roter leuchtender Erde
und vielen Schirm-Akazien und Termitenhügeln. In Yavello übernachteten wir nochmals, und schauten uns hier mit den Einheimischen das
Fussballspiel Tschechien gegen Ghana an. Das war lustig, und es herrschte eine gute Stimmung.
Der 18.06. war dann unser letzter Tag in Äthiopien, wir fuhren die letzten 200km bis zum Grenzort Moyale. Kurz vor 12h00 kamen wir dort an,
erledigten die Zollangelegenheiten und mussten dann leider bis 15h00 warten, um unsere Pässe ausstempeln lassen zu können. Man hatte
Mittagspause. Aber wir waren froh, noch am selben Tag nach Kenia fahren zu können. Wir hatten schon befürchtet, daß eine der Grenzen
geschlossen ist, da es Sonntag war. Alle Grenzformalitäten gingen recht zügig und wir mussten auch nichts mehr zahlen. Uns so sagten wir
gegen 15h30: Bye bye Ethiopia!
FAZIT AETHIOPIEN
RITA: was für ein wunderschönes Land. So grün, so grandiose Landschaften. Doch leider
sind die Menschen etwas anstrengend. Selbst das von uns als Begrüssung akzeptierte "you you you" wird mit der Zeit nervend, von den "money
money" Rufen und der Bettelei ganz abgesehen. Sehr Schade, wir fragen uns auch, warum die Menschen so sind?! Sie könnten sich eigentlich
selber versorgen, Entwicklungs- und Hungerhilfe wären aus unserer Sicht nicht notwendig. Wir haben von anderen Reisenden gehört, dass sie
einmal einen Aufruf der Kirche verstanden haben: "... geht zu den Weißen, die sind verpflichtet, Euch zu geben und zu helfen (wegen der
Kolonialzeit)...". Das wäre eine Erklärung für das Verhalten, aber dennoch keine Entschuldigung. Da sind sicher noch ganz andere Interessen
dahinter. Ein tolles Land, dass sich aber durch seine Menschen den Tourismus selber erschwert.
CHRI: Ich habe es mir von den Leuten schlimmer und von der Landschaft nicht so üppig grün vorgestellt. Nachdem ich den Vergleich zu den Indern
gehört hatte, war ich auf das allerschlimmste gefasst. Sie sind zwar im Süden nervig, aber es geht noch. Allerdings möchte ich gerne wissen,
wer die Leute so gemacht hat. Hilfsorganisationen ohne Ende, die leider viel falsch machen. Landschaftlich ist das Land der Hammer! Sogar auf Höhen
um die 3.000m noch viel grün. Kulturell gäbe es auch einiges - leider ist Lalibela verschandelt durch die Dächer. Was ich interessant finde,
ist, dass die Menschen in den Gegenden, in denen es nichts gibt, nicht so viel betteln. Interessantes Land, Leute müsste man besser "erziehen".
Vielleicht besuchen wir Kenaye ja mal wieder in ein paar Jahren.
Fotos - siehe Link zu den Bildern auf der
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